Vestire il tempo
(„Die Zeit bekleiden“)
Aus einem Mammutbaumstamm herausgearbeitet
Aron Demetz geht es um die Hervorhebung der Jahresringe, die zeigen, wie schnell die Zeit vergeht. Natürlich könne man das auch ganz anders, als Menschwerdung oder Menschenerschaffung interpretieren.
„So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan.“
(Adventslied)
Die Skulptur stammt aus einer der Serien mit dem Titel „Nur die Winter zählend“. Der Künstler sandstrahlte das Holz und trennte dabei die Sommerringe von den Winterringen. So bleiben die Winterringe stehen und es werden, so Aron Demetz, „die Erzählungen der einzelnen Jahre“ herausgearbeitet.
Es entsteht der Eindruck, dass der hintere Mann den vorderen zusammenbaut, zugleich ist es eine Geste nachdenklicher Fürsorge. Der hintere ist nur mit einer Kettensäge bearbeitet, wirkt damit bewegter und weicher, der vordere dagegen ist mit einer Maschine so gefräst, dass perfekte senkrechte Linien entstehen, die Bearbeitung also umso deutlicher hervortritt.
In der Begegnung mit der Skulptur kann sich der Betrachter der Zeitlichkeit und damit der Flüchtigkeit seiner Existenz bewusst werden. Er wird in der Gestik der Figuren auch das Motiv der Fürsorge erkennen können. Für die Gläubigen liegt der Gedanke an den Schöpfer nahe, der den Menschen erschafft, ausstattet und umsorgt. Dieses Umsorgen sollte, so das Adventslied, auch das Miteinander der Menschen prägen.